Schädlichkeitsgrad
Der Hauptwirkstoff Nikotin gehört zu den stärksten Giften. 30 bis 50 Milligramm bewirken tödliche Atemlähmungen – eine Dosis, die kettenrauchende Personen am Ende eines Tages im Blut aufgenommen haben. Nur die zeitliche Staffelung und die Fähigkeit der Leber, das Gift laufend abzubauen, bewahren sie vor dem Tod. Für das Kleinkind kann bereits eine einzige geschluckte Zigarette tödlich sein.
Psychotrope Wirkung
Das Nervengift Nikotin wird unmittelbar in den Luftwegen resorbiert und sekundenschnell im Hirn aktiv. Je nach Ausgangslage, Dosis und Geschwindigkeit, in der das Nikotin anflutet, wirkt es stimulierend oder entspannend. Gerade diese psychotrope stimmungshebende Wirkung wird in der Regel von rauchenden Personen als angenehm empfunden und gesucht. Gemäss einer schweizerischen Untersuchung wird Nikotin schon von Schülern und Schülerinnen zur Minderung von Unbehagen und Stress konsumiert. So rauchen u. a. Jugendliche, die sich in der Schule nicht wohl fühlen, massiv mehr.
Abhängigkeitspotential
Nikotin führt anfänglich zu unangenehmen Nebenwirkungen, die mit der schnellen körperlichen Gewöhnung bald verschwinden. Etwas langsamer, aber umso hartnäckiger festigt sich die psychische Abhängigkeit, das Verlangen nach der psychotropen Wirkung des Nikotins. Nikotin ist stark abhängigkeitsbildend.
Gemäss einer aktuellen Studie folgt Nikotin an zweiter Stelle nach Heroin. Dieser Sachverhalt wird allgemein unterschützt, auch von Jugendlichen, wenn sie feststellen, dass sie die Zigarette nicht mehr so schnell los werden, wie sie anfänglich gemeint haben: von zehn rauchenden Jugendlichen bereuen sieben ihre Entscheidung.
Herz-Kreislauf-spezifische und metabolische Auswirkungen
Nikotin verengt die Gefässe. In der Haut und den Extremitäten kommt es aufgrund der Minderdurchblutung zur Temperaturabnahme. Dieser Vorgang lässt sich mit hochqualitativen Wärmebildaufnahmen farblich erfassen. In den verengten Gefässen erhöht sich der Druck. Der Herzschlag nimmt kompensatorisch zu. Gleichzeitig versucht der Körper durch gesteigerten Stoffwechsel (Grundumsatz) und stärkere Nierentätigkeit die Vergiftung in den Griff zu bekommen. In den Gefässen erhöht sich die Thrombosegefahr. Das tödliche Risiko von koronaren Herzkrankheiten (Infarkt) ist unter diesen Umständen (je nach Dosis) bis 3maI grösser, und noch grösser bei Raucherinnen, welche die Pille nehmen. Nikotin raubt dem Körper Vitamine und beeinträchtigt die natürliche Kalziumeinlagerung in die Knochen.